Sonntag, 21. August 2022

50/50 – Freunde fürs (Über)Leben

Adam und Kyle scheinen grundverschieden zu sein und sind doch die besten Freunde. Während Kyle sein Leben eher auf die lockere Art genießt, kommt es für den bodenständigeren Adam über Nacht knüppeldick: Er erhält eine Krebs-Diagnose und schon bald steht auch seine Beziehung auf der Kippe. Die Zeit des gemeinsamen Abhängens und der kindischen Witze ist plötzlich wie aus den Fugen gerissen. Kyle sieht sich einem Ernst im Leben gegenübergestellt, den er so noch nie erfahren musste, während Adam womöglich sogar dem Tod ins Auge sehen muss. Und auch für seine Mutter, die bereits für einen an Alzheimer erkrankten Mann zu sorgen hat, wird die Situation zur Zerreißprobe…

„50/50 – Freunde fürs (Über)Leben“ ist ein berührend ehrlicher Film, dem es gelingt, die Geschichte eines Krebsfalls aus mehreren Blickwinkeln fair zu erfassen. Verschiedene miteinander verbundene Menschen müssen mit derselben Situation fertig werden. Da gibt es Versuche, es mit Humor zu nehmen und Momente, wo es vor der nackten Verzweiflung kaum noch ein Entkommen zu geben scheint. Es gelingt dem Film, die Herzen seiner Zuschauer anzusprechen, was ihn ganz ohne Action – auch dank ergreifender Musik – enorm spannend und packend macht, obwohl er durch Seth Rogen gleichzeitig auch sehr lustig ist und die Flapsigkeit des Humors zum Teil aus der Feder von Tom Gerhardt hätte stammen können, was mit der Ernsthaftigkeit einer Story rund um eine Krebserkrankung höchstens auf den ersten Blick nicht zusammenpasst…

Unter dem Strich schafft der Film eine enorm authentische Auseinandersetzung mit der Phase zwischen erster Krebs-Diagnose und finaler Operation, die Joseph Gordon-Levitt sowie dem Film selbst zu Recht Golden-Globe-Nominierungen einbrachte. „50/50 – Freunde fürs (Über)Leben“ enttäuscht zu keinem Zeitpunkt und überzeugt auf ganzer Linie. Selbst obwohl sich die Schicksale vieler Figuren als tragisch erweisen, tappt der Film nicht in die Falle, zu sentimental zu werden. Man hat das Gefühl, dass hier eine sehr komplizierte und auch in gewisser Weise hart an der Grenze zur Melodramatik wandelnde Geschichte – gleichsam wie eine Operation – geradezu mit Samthandschuhen, äußerst behutsam und facettenreich vollendet wurde. In gewisser Hinsicht ist der Film handwerklich von beachtlicher Perfektion, da er schlicht durchweg glaubwürdig bleibt, trotzdem immer wieder locker zu unterhalten weiß und außerdem nie langweilig wird. Die Konfrontation mit dem Ernst des Lebens wird ebenso schonungslos vollzogen wie die Konfrontation mit schmutzigen Witzen. Man kann sich der natürlichen Direktheit und vertrauenswürdigen, selbstentäußernden Aufrichtigkeit dieses Films wahrlich nur sehr schwer entziehen, was ihn in seinen emotionalsten Momenten unglaublich bewegend macht. Warum das Werk bei den Oscar-Verleihungen völlig unbeachtet blieb: Darüber kann man nur spekulieren.

Wenn es jemals einen Film gab, der nur eineinhalb Stunden läuft, aber die Bezeichnung „Epos“ trotzdem vollauf verdient, dann ist es „50/50 – Freunde fürs (Über)Leben“. Ein erzählerisches Meisterwerk von beschwingter Leichtigkeit und doch ergreifender Tiefe.

Der Film spricht derart viele Publika an, dass er quasi universell funktioniert. Einen der beliebtesten US-Jungstars im Charakterfach mit einem der beliebtesten Komiker des US-Kinos zusammenzutun, ist an sich schon keine dumme Idee, aber das dann noch so ideal auszunutzen, dass weder Freunde des ernsten Fachs noch des Brachialhumors enttäuscht werden, ist wirklich genial. Wer nicht glaubt, dass ein Film sowohl eine große Portion „Philadelphia“ als auch eine ordentliche Portion „Superbad“ verträgt, wird hier sein blaues Wunder erleben.

  • Überzeugend, lustig, spannend, nicht zu lang. Völlig auf den Punkt gebracht.
  • Verdammt ehrlich und sehr bewegend.
  • Hervorragende Musik.
  • Wirklich ausgenommen gute und interessante Besetzung. U.a. dabei: John Hustons Tochter Anjelica und Ex-Sherlock Holmes Matt Frewer.

Mehr lesen:
https://topstreamfilm24.de/
https://www.facebook.com/FilmeOnline24
https://imgur.com/user/topstreamfilm24

Share:

Freitag, 19. August 2022

(500) Days of Summer

Als Tom die schöne Summer kennenlernt, scheint auf den ersten Blick alles perfekt zu sein. Aber ist das nicht eigentlich immer so, wenn man sich in jemanden verliebt? Summer selbst scheint sich im Unklaren zu sein, was sie wirklich will, doch Tom gibt die Hoffnung darauf, für immer mit dieser Frau zusammenzubleiben nie auf. Selbst obwohl sie ihm ausdrücklich sagt, nichts Festes zu wollen, lässt er sich nicht unterkriegen. Stark wechselhafte 500 Tage warten auf die beiden, die das Auf und Ab einer Beziehung nachzeichnen, an die die beiden Partner manchmal ganz unterschiedliche Anforderungen stellen, während sie sich im nächsten Moment wieder wahnsinnig nah sind…



„(500) Days of Summer“ – das Spielfilmdebüt von Regisseur Marc Webb, dessen nächstes Projekt die neuen Spider-Man-Filme waren und sind – ist die rundum nüchterne Antwort auf schnulzige Liebesfilme. Ganz locker und humorvoll schildert der Film, warum manche Beziehungen einfach nicht so richtig funktionieren können, sich vielleicht irgendwann einpendeln, vielleicht aber auch nicht und behält seine beiden Protagonisten dabei immer fest im Visier. Dem Film gelingt es erstaunlich gut, dem männlichen wie auch dem weiblichen Blickwinkel gerecht zu werden sowie den Blickwinkeln, die für wie aber auch gegen eine feste Beziehung sprechen. Absurditäten, die dem menschlichen Verhalten, wenn man verliebt ist, eigen sind, werden mit einem Augenzwinkern vorgeführt, trotzdem aber keine Figuren oder Menschen lächerlich gemacht.


Das besagte Auf und Ab wird noch dadurch übersteigert, dass der Film ständig zwischen verschiedenen Phasen der Beziehung hin und her springt. Die Ereignisse in den titelgebenden 500 Tagen werden also nicht chronologisch, sondern in loser Reihenfolge abgehandelt, was die durcheinander gewürfelte Gefühlswelt der beiden Protagonisten noch zusätzlich untermalt.

Schwachpunkte lassen sich an diesem Werk eigentlich keine finden, da in „(500) Days of Summer“ von Anfang an klargemacht wird, dass es sich NICHT um eine Liebesgeschichte handelt und man dieser Mission durchweg ebenso geradlinig wie überzeugend verbunden bleibt, wobei der Film gleichzeitig aber auch sehr witzig ist. Zudem hat man nie das Gefühl, dass die Macher sich zu ernst nehmen. Der Film zeugt von bemerkenswert guter Beobachtungsgabe, wird aber völlig entspannt ans Publikum verkauft.

Eigentlich der ideale Film, um mit einer Beziehung abzuschließen und es beim nächsten Mal vielleicht etwas lockerer angehen zu lassen oder aber ein guter Guide, um gar nicht erst zu viele Fehler zu machen, wie etwa Dinge zu erzwingen, die eigentlich nicht da sind.


Übrigens: Für Joseph Gordon-Levitt brachte dieser Film die erste von bisher 2 Golden-Globe-Nominierungen und legte praktisch den Grundstein dafür, dass seine Popularität in den letzten Jahren enorm gewachsen ist. Der ehemalige „Hinterm Mond gleich links“-Schauspieler wäre nicht der erste Superstar, der früher einmal in einer Sitcom agierte. Das haben bereits Leute wie Will Smith oder Jamie Foxx vorgemacht.


Es gibt einen Film mit Walter Matthau von 1967 – „A Guide for the Married Man“ – bei dem kein geringerer als der ehemalige Musical-Topstar Gene Kelly Regie führte. Was dieser Film in spritziger Weise über das manchmal recht sonderbare Leben und Sein verheirateter Menschen erzählt, tut „(500) Days of Summer“ über ganz frische Beziehungen. Ob man das nun als Komödie oder Tragikomödie sehen möchte, ist einem beinahe selbst überlassen. In jedem Fall aber hilft der Film wirklich dabei, mit Beziehungsproblemen einfacher fertig zu werden und das andere Geschlecht oder auch bestimmte Typen Mensch vielleicht manchmal etwas besser zu verstehen.

Share:

Billu Barber 2009

Am besten hat mir noch der erste Witz vor dem Film gefallen.

"Es gibt keine Ähnlichkeit mit lebenden Personen" Großes Lächeln



Bei den Songs habe ich mir die Ohren zugehalten, sie waren viel zu laut und unpassend im Film eingesetzt.


Der Film plätscherte nur so dahin und Irfahn hat mich etwas enttäuscht. Er ist immer nur schüchtern und verwirrt.

Vielleicht durfte er nicht richtig schauspielern? Er hätte sonst in diesem Film bestimmt jemanden an die Wand gespielt! Blinzeln


Durch die Song und Dance Einlagen hatte man das Gefühl 2 Filme zu sehen. Mir haben die Tanz Choreos nicht sehr gefallen. Alles schon mal so gesehen.


Die Rede: Ich dachte das SRK mit diesen Heul und Kopf schüttel Szenen endlich durch ist! Falsch gedacht!

Dann sollte er doch lieber ein indisches Telefonbuch vorlesen. (interner Witz)

Am besten hat mir noch seine Darbietung bei den Dreharbeiten mit dem Hotel Chef gefallen. Lächeln


Ich habe den Film einmal gesehen und das reicht dann auch!

Share: