Freitag, 19. August 2022

(500) Days of Summer

Als Tom die schöne Summer kennenlernt, scheint auf den ersten Blick alles perfekt zu sein. Aber ist das nicht eigentlich immer so, wenn man sich in jemanden verliebt? Summer selbst scheint sich im Unklaren zu sein, was sie wirklich will, doch Tom gibt die Hoffnung darauf, für immer mit dieser Frau zusammenzubleiben nie auf. Selbst obwohl sie ihm ausdrücklich sagt, nichts Festes zu wollen, lässt er sich nicht unterkriegen. Stark wechselhafte 500 Tage warten auf die beiden, die das Auf und Ab einer Beziehung nachzeichnen, an die die beiden Partner manchmal ganz unterschiedliche Anforderungen stellen, während sie sich im nächsten Moment wieder wahnsinnig nah sind…



„(500) Days of Summer“ – das Spielfilmdebüt von Regisseur Marc Webb, dessen nächstes Projekt die neuen Spider-Man-Filme waren und sind – ist die rundum nüchterne Antwort auf schnulzige Liebesfilme. Ganz locker und humorvoll schildert der Film, warum manche Beziehungen einfach nicht so richtig funktionieren können, sich vielleicht irgendwann einpendeln, vielleicht aber auch nicht und behält seine beiden Protagonisten dabei immer fest im Visier. Dem Film gelingt es erstaunlich gut, dem männlichen wie auch dem weiblichen Blickwinkel gerecht zu werden sowie den Blickwinkeln, die für wie aber auch gegen eine feste Beziehung sprechen. Absurditäten, die dem menschlichen Verhalten, wenn man verliebt ist, eigen sind, werden mit einem Augenzwinkern vorgeführt, trotzdem aber keine Figuren oder Menschen lächerlich gemacht.


Das besagte Auf und Ab wird noch dadurch übersteigert, dass der Film ständig zwischen verschiedenen Phasen der Beziehung hin und her springt. Die Ereignisse in den titelgebenden 500 Tagen werden also nicht chronologisch, sondern in loser Reihenfolge abgehandelt, was die durcheinander gewürfelte Gefühlswelt der beiden Protagonisten noch zusätzlich untermalt.

Schwachpunkte lassen sich an diesem Werk eigentlich keine finden, da in „(500) Days of Summer“ von Anfang an klargemacht wird, dass es sich NICHT um eine Liebesgeschichte handelt und man dieser Mission durchweg ebenso geradlinig wie überzeugend verbunden bleibt, wobei der Film gleichzeitig aber auch sehr witzig ist. Zudem hat man nie das Gefühl, dass die Macher sich zu ernst nehmen. Der Film zeugt von bemerkenswert guter Beobachtungsgabe, wird aber völlig entspannt ans Publikum verkauft.

Eigentlich der ideale Film, um mit einer Beziehung abzuschließen und es beim nächsten Mal vielleicht etwas lockerer angehen zu lassen oder aber ein guter Guide, um gar nicht erst zu viele Fehler zu machen, wie etwa Dinge zu erzwingen, die eigentlich nicht da sind.


Übrigens: Für Joseph Gordon-Levitt brachte dieser Film die erste von bisher 2 Golden-Globe-Nominierungen und legte praktisch den Grundstein dafür, dass seine Popularität in den letzten Jahren enorm gewachsen ist. Der ehemalige „Hinterm Mond gleich links“-Schauspieler wäre nicht der erste Superstar, der früher einmal in einer Sitcom agierte. Das haben bereits Leute wie Will Smith oder Jamie Foxx vorgemacht.


Es gibt einen Film mit Walter Matthau von 1967 – „A Guide for the Married Man“ – bei dem kein geringerer als der ehemalige Musical-Topstar Gene Kelly Regie führte. Was dieser Film in spritziger Weise über das manchmal recht sonderbare Leben und Sein verheirateter Menschen erzählt, tut „(500) Days of Summer“ über ganz frische Beziehungen. Ob man das nun als Komödie oder Tragikomödie sehen möchte, ist einem beinahe selbst überlassen. In jedem Fall aber hilft der Film wirklich dabei, mit Beziehungsproblemen einfacher fertig zu werden und das andere Geschlecht oder auch bestimmte Typen Mensch vielleicht manchmal etwas besser zu verstehen.

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